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Technikkram Teil 7: Das Samsung Chromebook – viel Freude einige Kompromisse

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Unpacking und Ersteindruck

Während der “Auspackzeremonie” (nein, ich habe kein Video gemacht) fiel mir sofort das geringe Gewicht positiv auf. Es ist tatsächlich spürbar leichter als mein 13 Zoll MacBook Air. Der “Aluminium Look” gefiel mir ebenfalls sofort, wobei das Gerät “nur” aus Plastik besteht. Die Verarbeitung ist allerdings auch nach zwei intensiven Test-Wochen nicht zu bemängeln.

Beim ersten Start konnte das Chromebook mit der Bootzeit anderer SSD betriebener Geräte gut mithalten. Die Einrichtung war sehr intuitiv und ging schnell von der Hand, WLAN Schlüssel eingegeben und mit meinem Google Account angemeldet, keine Minute und alles war eingerichtet.

An die Chrome OS Philosophie “alles mit dem Browser” “alles in der Cloud” muss man sich erst gewöhnen und bringt einen manchmal an Grenzen des Möglichen.

Die Chrombooktastatur muss sich nicht verstecken, die Schnellzugriffsleiste für die Helligkeit und Lautstärke ist wohl überlegt und die Tasten haben einen anständigen Druckpunkt. Leider fehlt mir die Tastaturhintergrundbeleuchtung für die abendlichen Stunden. Jedoch irgendetwas störte meine Augen an der Tastatur, konnte es aber nicht deuten. Bis mir auffiel, dass auf der Chromebooktastatur kleine Buchstaben verwendet werden, was für gewöhnlich Großbuchstaben sind. Das Touchpad reagiert anständig auf Eingaben, die Multitouch-Funktion zum Scrollen funktioniert tadellos, könnte aber etwas sensibler sein. Die eingebauten Lautsprecher verbreiten für die Größe einen anständigen Sound, für das Video und die Musik für zwischendurch völlig ausreichend .

Youtube Videos wurden ohne Probleme, ruckelfrei in 720p wiedergegeben. Filme zum Beispiel vom USB Stick oder SD Karte werden in einer Auflösung von 720p teilweise leicht ruckelig abgespielt, je nachdem welche Codierung verwendet wurde. Filme (1080p) von einem USB Stick werden zwar abgespielt, jedoch nicht ruckelfrei. Bei meinen Tests habe ich bemerkt, dass das Gerät hin und wieder keinen Ton ausgab. Ich musste feststellen, dass der ACC audio codec leider vom Chrome OS nicht unterstützt wird.

Unterwegs mit dem Chromebook

Durch das geringe Gewicht von gut einem Kilogramm und der Größe von 11 Zoll passt das Chromebook nicht nur in fast jede Tasche, man merkt es der Tasche auch nicht an. Ich habe mich bis jetzt noch nie mit einem 11 Zoll Notebook beschäftigt und muss sagen, dass die Größe für normale Tätigkeiten wie surfen, bloggen, schreiben völlig ausreicht.

Der Akku ist fest integriert und hält bei mir im Durchschnitt 5-6 Stunden, je nachdem welche Arbeiten ausgeführt werden. Der Akku hält unter anderem so lange durch, weil hier ein stromsparender ARM Prozessor verbaut wurde und daher das Gerät keinen Kühler benötigt.

Gerade im Park hat das matte Display klare Vorteile gegenüber den heutzutage üblichen Glossy-Displays. Eigentlich bin ich wegen der satteren Farben ein Befürworter der spiegelnden Displays, aber die Farben bei Chromebook werden erstaunlich gut dargestellt. Leider erkennt man im Bildschirm mal mehr mal weniger ein Raster bei der Betrachtung von Bildern.

Für mich als internetaffiner Mensch, Blogger und kommunikativer Mensch ist die Möglichkeit das Gerät direkt mit einer Sim-Karte auszustatten und überall online zu sein eines der spannendsten Features, sofern mein Netz mir die Möglichkeit gibt. Und dann macht dieses Gerät auch wirklich Sinn! Die Einrichtung ist denkbar einfach, eine normale Sim-Karte wird hinten in den USIM Slot gesteckt (etwas frickerig das Ganze), die UMTS Funktion wird im System aktiviert, ggfs. Pin Code eingeben und fertig.

Unterwegs möchte man womöglich verpasste Serien oder Filme schauen. Ich habe mal das Angebot der einzelnen Fernsehsender (rtlnow, rlt2now, prosieben, kabeleins, …) unter die Lupe genommen. Das Ergebnis auf dem Chromebook hat überzeugt auch wenn hin und wieder kleinere Ruckler zu beobachten waren. Nach dem Bundesligastart habe ich weitergehend auch die Videos auf sky.de getestet. Die Qualität war durchgehend gut, auch wenn das Gerät durchaus wärmer wird und anderes „Tasks“ besser warten sollten.

Produktivität

Wenn man akzeptiert, dass Software nicht mehr auf dem Rechner lokal installiert sein muss und kein Problem damit hat, dass die Daten auf Google Servern lagern, möchte man Google Docs nicht mehr missen. Egal ob Textdokumente, Tabellen oder Präsentationen, alles kann bequem im Browser von jedem Rechner aus editiert werden.

Bei elschundfink nutzen wir seit einem Monat die „Google Apps for Business“ und sind sehr zufrieden. Alle Mitarbeiter können gleichzeitig auf Dokumente im Google Drive zugreifen. Anschließend können Dokumente auch in Microsoft kompatiblen Formaten abgespeichert und verschickt werden.

Die kostenlose Google Drive Speichererweiterung um 100 GB für 2 Jahre ist eine schöne Zugabe und erhöht den geringen internen Speicher von 16GB. Dieser Fakt verdeutlicht noch mal den Fokus auf die klare Online-Ausrichtung von Chrome OS.

Chrome bringt einen eigenen, minimalistischen Dateimanager mit, der automatisch aufpoppt, wenn einer Speicherkarte oder ein USB-Stick eingelegt wird. Diese Dateien können dann entweder in das Google Drive oder in den Downloads Ordner geschoben werden. Was einen aus der Windows oder Mac Welt kommenden etwas verwundert und irritiert ist, dass keine Dokumente auf dem Schreibtisch (Desktop) abgelegt werden können. Die Desktop-Hintergrundbilder können ohne weiteres einfach variiert werden.

Mit Hilfe des HDMI-Anschlusses kann das Gerät an externe Monitore angeschlossen werden. Im Büro ist dadurch die Möglichkeit gegeben, dass ich meine Dokumente auf einem größeren Monitor bearbeiten kann. Die Auflösung ist sehr ansehnlich und die Bearbeitung von Dokumenten wirklich kein Problem, das Abspielen von Videos führte jedoch bei mir zu kleineren Rucklern.

Für mich ebenfalls sehr wichtig, dass die Browser Erweiterung Firebug auch für den Chrome Browser (zumindest in der Lite Variante) zur Verfügung steht.

 

Meine Lieblings-Apps

Ein Shop für Apps (Programme) gehört ja mittlerweile zum guten Ton der aktuellen Betriebssysteme. Früher kaufte man Software, Musik,… noch im Laden auf CD, jetzt lädt man diese digitalen Produkte einfach wann und wie man möchte auf den Rechner. Das haben die Hardware Hersteller auch gemerkt und haben das CD Laufwerk größtenteils wegrationalisiert.

Im Chrome Store sind alle Google Produkte enthalten, die auch sehr gut umgesetzt wurden. Neben den schon erwähnten produktiven Apps sind ebenfalls die bekannten Dienste wie Google Maps, YouTube, Hangout, Google+ schon vorinstalliert. Neben den Google hauseigenen Apps habe ich mir noch Dropbox, Spotify und Facebook heruntergeladen, wobei natürlich auch hier die Devise ist, “alles geschieht im Chrome Browser”. Für mich ist die Spotify App besonders wichtig, da ich den Streaming-Dienst täglich nutze.

Chrome OS lässt die Möglichkeit zu mehrere Google-Konten mit den dazugehörenden Diensten gleichzeitig zu verwalten ohne sich ab- und wieder anzumelden zu müssen.

Aus Usability Gesichtspunkten sehr komfortabel, das Chromebook aktualisiert sich automatisch: Alle Apps werden bei einer Verbindung zum Internet auf den neuesten Stand gebracht und die aktuellste Version des Betriebssystem geladen. Für mich etwas irritierend, dem Nutzer wird nicht genau mitgeteilt was genau geladen und aktualisiert wird, man bekommt nur die Mitteilung.

 

Fazit

Das Chromebook von Samsung ist ein gutes Zweitgerät für das Surfen zu Hause und kleinere Arbeiten im Büro. Die wirklichen Stärken spielt das Gerät allerdings dank eines UMTS-Moduls und einem matten Display unterwegs aus.

Das Chrome OS ist ein abgespecktes Betriebssystem, mit zügiger Bootzeit, schnellem Zugriff auf die Google Drive Daten und einem Browser der die ganze Arbeit verrichtet. Ein Problem bekommt man allerdings, wenn man Programme installieren möchte, die nicht als Browseranwendung konzipiert sind. Aber für alle weiteren Online Aktivitäten wie “surfen”, “liken”, “twittern”, “bloggen”, “pinteresten”, Musik hören, Videos, Filme, Serien schauen und Dokumente oder Präsentationen bearbeiten ist das Gerät nahezu perfekt. Es muss allerdings ein Umdenken stattfinden, dass Daten nicht mehr lokal, sondern in der Cloud gespeichert werden.

Samsung hat mit dem Chromebook ein wirklich schönes Notebook mit gutem Preis / Leistungsverhältnis geschaffen. Der “Aluminium Look” ist echt sehr chic und solide verarbeitet. Die Tastatur und das Touchpad müssen sich nicht verstecken. Das geringe Gewicht ist für die Portabilität sehr interessant, der Akku ist akzeptabel und das matte Display spielt seine Stärken außerhalb von Gebäuden in der Sonne aus. Die Bootzeit ist mit unter 10 Sekunden super.

Wenn man mit der Google-Philosophie zurecht kommt, ist das Chromebook eine echt gute Lösung für zu Hause und nahezu perfekt für die Online-Bedürfnisse für Unterwegs.

Mir gefällt das Gerät äußerst gut! 

 

Samsung Chromebook Test by elschySamsung Chromebook Test by elschySamsung Chromebook Test by elschySamsung Chromebook Test by elschy

Mir wurde von Samsung netterweise zu Testzwecken dieses Chromebook zur Verfügung gestellt.

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